Es geht weiter
Beruf: Koch
Wurzeln: Irak
Seit 1989 lebt der gebürtige Kurde in Österreich.
Kochen gelernt hat er durch das Zusehen bei seiner Mutter.
Daher schmeckt alles authentisch – wie bei ihm zu Hause.
“1987 schloss ich in Kurdistan im Irak eine Schule ähnlich dem Schultyp der HTL ab.
Darauffolgend musste ich die Entscheidung treffen, entweder in das Militär einzutreten, um als Kurde gegen Kurden oder gegen Iran zu kämpfen, oder ins Ausland zu gehen. Da ich einen Kriegseinsatz als Soldat als absolut sinnlos einstufte, verließ ich meine Heimat und marschierte 27 Stunden zu Fuß in die Türkei. Als Kurde hatte ich dort leider ein ähnliches Problem wie in meiner Heimat. Nach 18 Monaten Wartezeit fand ich am 27. April 1989 Aufnahme im Flüchtlingslager Traiskirchen. Einer meiner Brüder, der bereits in Österreich lebte, half mir dabei, außerhalb von Traiskirchen zurechtzukommen. Mein zweiter Bruder ist mittlerweile als Beamter in Wien beschäftigt. Ursprünglich wollte ich Elektrotechnik studieren, doch das Studium sagte mir dann doch nicht zu. Da ich der Meinung bin, dass man Menschen mit Kochen glücklich machen kann, begann ich, meine Kochleidenschaft umzusetzen. Zunächst kochte ich für Freunde zu jedem Anlass, dann arbeitete ich in einem kurdischen Restaurant im achten Wiener Bezirk. Es war mir wichtig, den Beruf von der Pike auf zu erlernen, um später in der Lage zu sein, mein eigenes Lokal zu führen. Ich scheute mich auch nicht davor, die Toiletten zu putzen und im Abwasch mitanzupacken. Eine Zeitlang war ich als Küchenhilfe tätig, später wurde ich dann auch im Service eingesetzt. Eine Saison arbeitete ich als Speisenträger beim Urbani-Wirt in Kärnten, was eine harte Zeit war. In drei Monaten nahm ich über zehn Kilo ab. Eine weitere Saison lang war ich mit dem Service samt Inkasso betraut. Nach zwei Jahren im Service war ich einige Jahre in der Buchhaltung und Kalkulation von Wienerwald beschäftigt, bevor ich zu Levante wechselte. Dann befand ich, reif genug für die Eröffnung eines eigenen Lokals zu sein. 2003 übernahm ich eine ehemalige Pizzeria in Wien, die ich in ein Lokal mit Schwerpunkt Catering umwandelte. Ich beliefere zahlreiche Privatpersonen zu allen möglichen Anlässen, viele Firmen, so einige Architekturbüros und diverse Festivalorganisationen. Meine Küche ist original orientalisch, auf Wunsch übernehme ich auch die Dekoration der Veranstaltung und kümmere mich um orientalische Tanzperformances bzw. Musik. Auch im Lokal selbst biete ich meinen Gästen besondere Speisen in orientalischem Flair.“
Zur Zeit wird das Catering von Restaurant dionysos -nosh geführt, zu finden an der Kochgasse Nr 9 in 1080 Wien
Kontakt mit dem Projektteam aufnehmen projektXchange@roteskreuz.at