„Die Kuh ist in der Kanne“ (Großvater Hakim)
Geburtsjahr: geheim 😉
Wurzeln: Sudan
Ibrahim Hakim-Ali ist an den Ufern des Nil im nördlichen Sudan aufgewachsen. Seine Kindheit verbrachte er als Spross einer großen nubischen Familie in der Stadt Omdurman, nicht weit von Khartum.
„Mein älterer Bruder, der heute mit mir das Sagya führt, ist eigentlich schuld daran, dass ich nach Europa wollte“, scherzt Ibrahim. „In Khartum gab es eine Art Programmkino, das viele europäische Filme zeigte, zum Beispiel von Ingmar Bergman. Mein Bruder hat mich immer dahin mitgenommen. So wurde ich zum Cineasten – und zum Europa-Fan.“
In den späten 70-er Jahren gingen viele junge AfrikanerInnen zum Studium nach Europa, vor allem in die ehemaligen Kolonialstaaten Großbritannien und Frankreich. „Ich wollte ursprünglich auch in Großbritannien studieren. Es war ein Zufall, dass ich 1979 in Österreich gelandet bin,“ erklärt Ibrahim. Ein Freund aus dem Sudan war in der Textilfachschule von Wolford in Dornbirn, Ibrahim kam ihn besuchen – und blieb, wegen einer Frau, die er in Vorarlberg kennen gelernt hatte. Da es in Vorarlberg keine Universität gab, zog es Ibrahim wenig später nach Innsbruck, wo er schließlich zwar kein Studium, aber dafür die Hotelfachschule absolvierte.
„Das gesellschaftliche Klima und die Stimmung in Österreich war in den 70-er und 80-er Jahren noch ganz anders als heute – viel positiver gegenüber Afrikanern“, erzählt Ibrahim. „Als ich nach Österreich kam, wird es kaum mehr als Tausend Afrikaner und Afrikanerinnen im Land gegeben haben“, schätzt er.
Nach dem Abschluss der Hotelfachschule beschloss Ibrahim, eine Zeit lang als Musiker und Künstler zu leben und nebenbei zu kochen und zu catern. Er ging Mitte der 80-er Jahre nach Wien und lernte zufällig Leute kennen, die ein Kino neu aufbauen wollten – das Votiv auf der Währingerstraße, das als unabhängiges Kultur- und Programmkino bald sehr bekannt werden sollte. Ibrahim übernahm das Café im Votiv und war Miterfinder der sonntäglichen Frühstücksmatinéen. Als das Votiv-Leitungsteam sich personell veränderte, trennte sich Ibrahim nach sechs erfolgreichen Jahren von seinem Kino-Café und begann etwas neues: das Café- Restaurant Sagya.
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