Beruf: Journalist
Geburtsjahr: 1929
Wurzeln: Ungarn
Der Journalist Paul Lendvai ist nicht nur ein sensibler Beobachter Österreichs, sondern auch ein bedeutender Mittler zwischen Ost und West.
Prof. Paul Lendvai, geboren am 24. August 1929 in Budapest, studierte Jus und war journalistisch tätig. Er wurde als politisch Unzuverlässiger 1953 für 8 Monate verhaftet und interniert, anschließend erhielt er wegen Berufsverbots drei Jahre keine Anstellung. Seit 1957 lebt er in Österreich und seit 1959 ist er österreichischer Staatsbürger. Er ist wieder verheiratet, gehört keiner politischen Partei an, ist ferner Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und internationale Beziehungen und Mitglied mehrerer Arbeitsgruppen für Mittel- und Osteuropa der Bertelsmann-Stiftung. Er war zwischen 1960 und 1982 Wiener Korrespondent der britischen Tageszeitung „Financial Times“ sowie Kolumnist für österreichische, deutsche und Schweizer Zeitungen und Rundfunkanstalten. Von 1982 bis 1987 war er Leiter der Osteuropa-Redaktion des Österreichischen Rundfunks (ORF) im Range eines Chefredakteurs. Vom April 1987 bis Oktober 1998 war Prof. Lendvai Intendant von Radio Österreich International. Er ist jetzt Leiter des „Europastudios“, der monatlichen, internationalen TVDiskussionssendung und schreibt eine wöchentliche Kolumne für die Tageszeitung „Der Standard“ (Wien).
Prof. Lendvai ist Autor von zehn Büchern über Osteuropa, die in deutscher (fünf in englischer, drei in französischer und in ungarischer, eines in japanischer, hebräischer und polnischer) Sprache erschienen sind und Herausgeber eines Sammelbandes über „Religionsfreiheit, Menschenrechte und Entspannung“. Er war Gastprofessor an der Universität von Kalifornien und hielt im In- und Ausland zahlreiche Vorträge über die internationale Lage. Seit 1973 ist er Mitherausgeber und Chefredakteur der Vierteljahreszeitschrift „Europäische Rundschau“.
Für seine journalistischen Leistungen wurde Prof. Lendvai 1974 mit dem Karl-Renner-Preis für Publizistik ausgezeichnet. 1980 hat ihm der Bundespräsident auf Vorschlag des Wissenschaftsministeriums in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen den Berufstitel Professor zuerkannt. Er ist Träger zahlreicher in- und ausländischer Auszeichnungen. Für sein Buch „Zwischen Hoffnung und Ernüchterung – Reflexionen zum Wandel in Osteuropa“ erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch im Jahr 1994. Den „Donauland-Sachbuchpreis“ bekam Prof. Lendvai für sein Buch „Auf schwarzen Listen – Erlebnisse eines Mitteleuropäers“. Im April 1999 wurde er mit dem Axel-Corti-Preis der Österreichischen Volksbildung für seine Tätigkeit als Fernsehkommentator und Diskussionsleiter ausgezeichnet. Im Sommer 2001 erhielt er den Corvinus-Preis des Budapester Europainstituts und im Oktober 2006 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik..
Ehrungen:
Dr. Karl Renner-Preis für Publizistik
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Professorentitel auf Vorschlag des Wissenschaftsministeriums
1984 Preis aus der Dr. Karl Renner-Stiftung der Stadt Wien
Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
1989 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, I. Klasse, für Verdienste um die Republik Österreich
Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch
Mittelkreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn
Donauland-Sachbuchpreis
Silbernes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland
Niederösterreich
1997 Kommandeur’s Kreuz des Verdienstordens Frankreichs
1998 Axel Corti-Preis der Jury der Fernsehpreise der Österreichischen Volksbildung
1999 Kommandeur’s Kreuz des Verdienstordens der Republik Polen
2000 Großer Ehrenpreis des Burgenländischen Journalistenpreises 2000
2001 Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung für die TV-Dokumentation
„Kreisky – Licht und Schatten einer Ära“
2001 Corvinus-Preis des Budapester Europainstituts
Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Dr. Alois Mock-Europa-Preis
Verdienstkreuz mit Stern der Republik Ungarn
2003 Fellowship des „Centrum für angewandte Politikforschung“, München
2006 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
2008 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
Buchveröffentlichungen:
· „Der Rote Balkan – Zwischen Nationalismus und Kommunismus“, 1969;
(erschien auch in den USA, England und Frankreich);
· „Antisemitismus ohne Juden – Entwicklungen und Tendenzen in Osteuropa“, 1972;
(erschien auch in den USA, England, Frankreich, Israel und Polen (in Samistat));
· „Kreisky – Porträt eines Staatsmannes“, 1972;
(zusammen mit Karl Heinz Ritschel);
· „Die Grenzen des Wandels – Spielarten des Kommunismus im Donauraum“, 1977;
· “Der Medienkrieg – Wie kommunistische Regierungen mit Nachrichten
Politik machen“,1981;
(erschien auch in Frankreich, England, USA und Japan);
· “Religionsfreiheit und Menschenrechte“, (Hrsg.) 1981;
· “Das einsame Albanien“, 1985;
2. Auflage 1986;
· “Das eigenwillige Ungarn, Innenansichten eines Grenzgängers“, 1986;
2. erweiterte Auflage 1988 (erschien auch in England und Ungarn);
· “Zwischen Hoffnung und Ernüchterung“
Reflexionen zum Wandel in Osteuropa, 1994;
(erschien auch in Ungarn)
· “Auf schwarzen Listen“
Erlebnisse eines Mitteleuropäers, 1996;
(erschien auch in Ungarn, England, der Slowakei, Tschechien und Italien)
2004 erschien eine neu überarbeitete, erweiterte Auflage.
· „Die Ungarn – Ein Jahrtausend, Sieger in Niederlagen“, 1999.
(erschien auch in Ungarn, Tschechien, Rumänien, England und in den USA)
· „Reflexionen eines kritischen Europäers“, 2005.
· „Der Ungarn-Aufstand 1956 – Eine Revolution und ihre Folgen)
(Deutsch und Ungarisch 2006; The Hungarian Uprising 1956 – geplant für 2007 )
· „Mein Österreich – 50 Jahre hinter den Kulissen der Macht“ (2007)
· „Best of Lendvai“ (2008)
Kontakt mit dem Projektteam aufnehmen projektXchange@roteskreuz.at